Usability Nutzerfreundliches Webdesign ohne Usability-Fehler

Im Web 2.0 kann jeder zum Hobby-Webdesigner werden. Content-Management-Systeme, die kaum Programmierkenntnisse erfordern und kostenlos sind, ermöglichen ansehnliche Websites für jeden, vom Reiseblogger über den Shopbesitzer bis hin zur Arztpraxis.

Wenn jedoch kein professioneller Webdesigner am Werk war, sondern ein Laie, merkt man das oft an Details, die unschön aussehen, nerven und stören können. Oder es dem Benutzer sogar sehr schwer machen, sich auf der Website zurechtzufinden – kurz gesagt, an einer schlechten Usability, der Benutzerfreundlichkeit von Internetauftritten, die sich zusammensetzt aus dem Inhalt, dem Design und der Navigation. Welche Usability-Fehler sind es, die die Internetnutzer besonders nerven und abschrecken?

Verwirrendes und schwer zu bedienendes Menü

Der Benutzer gelangt durch das Menü tiefer in die Website und sieht, was sie eigentlich alles zu bieten hat. Ein verwirrendes Menü, das aus mehreren Untermenüs besteht, die sich kaum voneinander unterscheiden, schreckt die Leute ab. Auch wenn eine Logik hinter dem Menü steckt, werden sie kaum Lust haben, diese erst zu durchschauen. Sie werden sich lieber auf einer Webseite umsehen, wo es ein klar erkennbares Hauptmenü mit einer überschaubaren Anzahl an deutlich davon abgegrenzten Unterpunkten gibt. Auch die Benennung der Menüpunkte ist wichtig, denn ein Navigationspunkt, aus dessen Namen nicht eindeutig hervorgeht, was sich hinter ihm verbirgt, wird nicht angeklickt werden. 
Oft plagen sich Benutzer auch mit Menüs, deren Unterpunkte nur so lange aufgeklappt sind, wie der Mauszeiger genau auf dem Hauptnavigationspunkt liegt. Möchte der Benutzer dann mit der Maus auf einen Unterpunkt klicken, den er gerade entdeckt hat, klappt das Menü plötzlich wieder zu, weil er die Maus weg vom Hauptpunkt hin zum Unterpunkt bewegt.

Fehlerhafte und schlechte Texte

Texte mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern oder einer schlechten Ausdrucksweise sind nicht schön zu lesen und erwecken einen Eindruck von mangelnder Seriosität. Ein professionelles Unternehmen kann so schnell unsympathisch wirken. Ein nicht weniger gravierender Fehler ist es, Texte so sehr auf Suchmaschinen hin zu optimieren, dass die Formulierungen holprig werden. Sicherlich nimmt kein Kunde gerne Kontakt auf, wenn er lesen muss «Besuchen Sie unseren Friseursalon Zürich». Auch wenn «Friseursalon Zürich» ein wichtiges Keyword sein mag, sollte eine korrekte und vollständige Ausdrucksweise vorgehen – und ein kleines «in» zwischen «Friseursalon» und «Zürich» tut keiner Suchmaschine weh.

Keine auflockernden Elemente im Fliesstext

Ein Benutzer muss den Text, den er liest, auf Anhieb verstehen. Von komplizierten Formulierungen oder Sätzen ist im Internet also niemand beeindruckt, sondern eher genervt, denn kaum jemand nimmt sich hier die Zeit, um etwas genau durchzulesen. Texte werden eher überflogen, um festzustellen, ob der Inhalt zu dem passt, was der User sucht.

Doch auch ein super geschriebener und leichter Text wird nicht gelesen werden, wenn er einfach nur als blosser Textblock auf der Webseite steht. Die User benötigen optische Anhaltspunkte, an denen sie sich schnell orientieren können, wie zum Beispiel aussagekräftige Unterüberschriften, veranschaulichende Bilder, Aufzählungen, Fettmarkierungen und Teaser, die den Inhalt des Textes am Anfang kurz zusammenfassen.

Links, die nicht als solche erkennbar sind

Wenn sich hinter einem oder mehreren Wörtern ein Link befindet, sollte dies deutlich gemacht werden. In der Regel geschieht dies mithilfe einer anderen Farbe, oft wird der Linktext auch unterstrichen. Wichtig ist, dass sich der Link gut erkennen lässt, auch wenn der Bildschirm des Benutzers keine hohen Kontraste hat. Dunkelgraue Text- und schwarze Linkfarbe ist hier keine gute Lösung. Besser ist eine auffälligere Farbe, die zum Design der Seite passt.

Mangelnde Informationen über den Webseiteninhaber

Wer etwas kauft oder liest, möchte Vertrauen haben in den Anbieter der Produkte oder des Contents. Gibt der Inhaber auf seinem eigenen Internetauftritt nichts über sich preis, wird er auch keine vertrauenswürdige Wirkung haben. Die Leute suchen sich dann vermutlich lieber jemanden, der greifbarer ist. Damit sind jedoch nicht nur die Angaben im Impressum gemeint, welche ohnehin Pflicht sind, sondern eine Art «Über mich/uns/dieses Unternehmen»-Bereich, der mit sympathischen, aber überschaubaren Texten und eventuell Fotos die Mitwirkenden und ihre Vorstellungen, Philosophien und Werdegänge darstellt.

Webseiten, die nicht auf mobile Endgeräte optimiert sind

Gerade wenn sie sich mit einem Blogbeitrag eine Wartezeit verkürzen möchten oder unterwegs einen Service suchen, sind Menschen viel auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets im Internet unterwegs. Funktioniert eine Webseite zwar gut auf stationären Computern und hat tolle Inhalte, wird aber auf mobilen Geräten chaotisch und fehlerhaft dargestellt, hat sie bei diesen potenziellen Kunden schon verloren. Das Zauberwort heisst hier «Responsive Webdesign» – also ein Webdesign, das auf verschiedenste Endgeräte reagiert und sich ihnen anpassen kann.

Verletzung der Erwartungskonformität

Im Internet haben sich im Laufe der Jahre einige Standards etabliert. Eine Suchfunktion ist beispielsweise meist durch ein Eingabefeld und ein Lupensymbol gekennzeichnet, ein Warenkorb im Onlineshop durch das Symbol eines Einkaufswagens. Die Navigation befindet sich oben oder links und unterstrichene Wörter verlinken in der Regel auf etwas. Und bei Smartphones hat sich für das Menu-Icon zum Einblenden der Navigation der Hamburger in Form der drei Linien etabliert. Diese Standards erwarten die meisten Leute, und werden ihre Erwartungen hier nicht erfüllt – hat zum Beispiel der Warenkorb ein anderes Symbol oder befindet sich die Navigation rechts – kann das zu Verwirrung und Entfremdung führen. Die Erwartungskonformität ist ein nicht ganz einfaches Thema, denn natürlich muss sich Webdesign auch weiterentwickeln und es kann sein, dass jemand gerade damit, dass er die Erwartungskonformität verletzt, einen Volltreffer landet. Aber dazu ist vermutlich eine Branche und ein Zielpublikum notwendig, das offen für Neues und Ungewöhnliches ist.

Keine einheitliche Gestaltung der Website

Auch wenn der Benutzer die Startseite verlassen hat, um auf einer Unterseite zu surfen, befindet er sich noch immer auf derselben Website und hat das sicherlich nicht vergessen – was sich der Inhaber natürlich auch wünscht. Deshalb sollte die Website durchgehend einheitlich gestaltet sein, was Farben, Kennzeichnungen von Links, Schriften und Elemente angeht. Gibt es beispielsweise auf einer Unterseite einen Schaukasten, der Fakten kurz und bündig zusammenfasst, und auf der anderen Unterseite sind die Fakten ohne Schaukasten aufgeführt, sieht das entweder so aus, als sei die Seite noch nicht fertig oder, als seien die Fakten mit Kasten «anders» als jene ohne Kasten. Und das stiftet unnötige Verwirrung.

Keine Antworten auf die Fragen des Users

Manches versteht der User auf der Website eventuell nicht. Das mag den Webauftritt selbst oder den darauf präsentierten Inhalt betreffen. Er wird sich nun auf die Suche nach Antworten begeben. Kontakt aufnehmen ist ihm möglicherweise zu aufwendig und dauert zu lange. Wenn er dann keine FAQ-Seite findet, die die häufigsten Fragen auflistet und beantwortet, wird er möglicherweise einfach weiterziehen.

Der User wird dann möglicherweise nach einer anderen Webseite suchen, die eine FAQ-Seite hat, auf welcher bestenfalls jede Frage im oberen Bereich über eine unsortierte oder gar sortierte Liste (ähnlich wie z.B. bei der Wikipedia) sicht- und anklickbar ist, damit der User nicht scrollen muss, bis er endlich seine Frage gefunden hat.

Unverständliche oder unlogische Suchfunktion

Je nach Website macht eine Suchfunktion Sinn, mit welcher die Nutzer nach Stichworten, Artikelnummern oder Produkten suchen können. Wichtig sind hierbei folgende drei Dinge:

  • Die Suche sollte keine unlogischen Ergebnisse liefern, die mit dem gesuchten Begriff kaum etwas zu tun haben.
  • Die Suchfunktion sollte auf häufige Rechtschreibfehler oder alternative Schreibweisen reagieren, damit der Benutzer auch dann zum Ergebnis gelangt, wenn er nicht genau weiss, wie das, was er sucht, geschrieben wird.
  • Wird kein Lupensymbol für den Button verwendet, den der User zum Suchen betätigen muss, sollte der Befehl (also zum Beispiel «Suche» oder «Suche starten») möglichst auf dem Button stehen. Beim Eingabefeld ist ein Platzhaltertext wie z.B. «Suchbegriff eingeben …» hilfreich. Mühsam ist, wenn mann zuerst den Platzhaltertext aus dem Eingabefeld löschen muss, ohne dass dieser von selbst verschwindet wenn man in das Suchfeld klickt. Verwirrend für viele User kann auch sein, wenn man anstelle eines Buttons die Enter-Taste zum auslösen des Suchbefehls drücken muss.

Der beste Weg, Usability-Fehler zu vermeiden, ist letztendlich, Testnutzer, die der Zielgruppe der Website angehören, an der Entwicklung der Webseite teilhaben zu lassen. Diese Personen können dann alle Funktionen und Designelemente ausprobieren und Feedback dazu geben.

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